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Pfarre Furth

Das Sozialprojekt
„Austria meets Uganda“
der Pfarre Furth/Göttweig

 



Das Team des Sozialprojektes „Austria meets Uganda“ begrüßt Sie ganz herzlich auf der Homepage der Pfarre Furth/Göttweig. Wir freuen uns, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen und über unser Projekt Genaueres wissen wollen.

Das Projekt wurde im Dezember 2011 ursprünglich unter der Bezeichnung „Bildungsprojekt“ der Pfarre Furth/Göttweig ins Leben gerufen. Unser Team versuchte, durch diverse Veranstaltungen (Benefizmessen, -konzerte und Vorträge) Spendengelder für die Pfarre Kakindo, Westuganda, zu sammeln, um die Schulausbildung von Kindern zu finanzieren. Im Herbst 2013 schlossen wir dieses Projekt ab und veränderten uns strukturell.

Das heutige Team besteht aus 6 Personen mit P. Dr. Josef Lackstätter als Projektleiter. Es wurde beschlossen mit den Marienschwestern vom Karmel mit Hauptsitz in Linz, die ebenfalls in Uganda karikativ tätig sind, zusammenzuarbeiten. Diese strukturelle Veränderung brachte auch die Namensänderung von Bildungsprojekt zu Sozialprojekt der Pfarre Furth/Göttweig mit sich. Es soll nicht nur die finanzielle Unterstützung für den Bildungsbereich gegeben sein, sondern auch in anderen sozialen Bereichen geholfen werden. So beabsichtigen wir, die Marienschwestern in Uganda finanziell bei ihrer Arbeit in einer der zwei Missionsstätten in mehreren Belangen zu unterstützen.

In dieser Missionsstätte werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen, körperlich und/oder geistig behindert, von Sr. Antonia betreut. Es wird versucht, diesen Kindern eine Zukunfts- und Lebensperspektive zu geben. Die Schwestern schenken den Kindern damit Geborgenheit in einer Gesellschaft, in der es soziales Denken, wie wir es verstehen, nicht gibt. Behinderte Kinder in Uganda werden von vielen Eltern als Strafe Gottes für irgendeine in ihrem Leben begangene Sünde angesehen. Es ist keine Seltenheit, dass diese Kinder bis an ihr Lebensende, ohne je Tageslicht gesehen zu haben, versteckt ihr Dasein in einer Buschhütte fristen müssen. Der sozialen Arbeit der  Marienschwestern ist es zu verdanken, dass ein Umdenken der Menschen in dieser Gegend Ugandas einsetzt.

Unser Team möchte dieses soziale Engagement unterstützen und deshalb nicht nur in die Schulausbildung investieren. So war es uns durch Spendengelder möglich, einen Wassertank (Fassungsvermögen 10.000 l) zu finanzieren und damit den Marienschwestern mehr Unabhängigkeit bezüglich Trinkwasser zu garantieren.

In weiterer Folge sollen Spendengelder in folgende Vorhaben fließen:
gezielte Therapien für die Kinder wie Physio-, Ergotherapien, etc.
Nahrungsergänzungsmittel
 Solarlampen, damit die Kinder auch abends lesen können, denn elektrisches Licht ist nicht vorhanden
Für Sr. Antonia wäre es nicht möglich, diese Gelder alleine aufzubringen, um die Kinder im nötigen Ausmaß und auf Dauer betreuen und versorgen zu können.

Das Team des Sozialprojektes möchte sich in diesem Zusammenhang bei allen Spendern, ob private oder Firmen, bedanken. Ohne Ihre Hilfe hätte so manches geplante Vorhaben nicht realisiert werden können. Wir bitten Sie aber auch, uns in Zukunft weiterhin bei unserer Arbeit finanziell zu unterstützen und sich an unserem Einsatz für bessere soziale Bedingungen für diese Kinder zu beteiligen.
All unsere Arbeiten für dieses Projekt erfolgen ehrenamtlich und unentgeltlich. Es ist uns wichtig, vertrauenswürdig mit Ihren Spendengeldern umzugehen und diese an die Kinder weiterzugeben.



 

Patenschaften für ugandische Kinder



Obwohl es in Uganda seit dem Amtsantritt von Präsident Museveni im Jahre 1986 einen kostenlosen Zugang zur Grundschule gibt, ist es vielen Familien nicht möglich, die Schulausbildung ihrer Kinder zu finanzieren.
Wenn Sie eine Patenschaft für ein Kind übernehmen wollen, so haben Sie die Möglichkeit, mit einem monatlichen Betrag, frei nach Ihrer Entscheidung und Ihrem Ermessen, ein Kind zu unterstützen.
Die derzeitigen Kosten für eine Schulausbildung beginnend mit dem Kindergarten über Grundschule  bis zur weiterführenden Schule betragen zwischen € 200 bis € 600 im Jahr, je nach Schultyp. Es ist entscheidend, ob es sich um eine staatliche Schule, Privatschule oder Missionsschule handelt. Die Schulausbildung an Privat- oder Missionsschulen ist die bevorzugte, weil auch bessere Schule.
Wir versuchen gemeinsam mit den Marienschwestern vom Karmel, einen persönlichen Kontakt zu einem Kind, das Sie unterstützen wollen, herzustellen.

 

 

 

Schulunterricht in Uganda

 
Kindergarten, Schule und Universität



Die Ausbildung eines ugandischen Kindes beginnt mit dem Besuch des Kindergartens (nursery school), der zwei bis vier Jahre dauert und sehr verschult ist. Der Tagesablauf eines Kindergartenkindes ist genau geregelt und vorrangig in Unterrichtseinheiten eingeteilt. Im Kindergarten werden die Kinder bereits im Lesen, Schreiben, Mathematik und in anderen Fächern unterrichtet.
Durch die Vielfalt an Stammessprachen machen viele Kinder erstmals mit Beginn des Kindergartenbesuchs Bekanntschaft mit der englischen Sprache, die für den weiteren Schulbesuch aber notwendig ist und unter anderem als Amtssprache in Uganda gilt.
Das Spielen, in dem Sinn wie wir es in Österreich verstehen, kennen die Kleinen in Uganda nicht. Sie sind es nicht gewöhnt, Spielzeug zu besitzen.

Schulsystem
Ugandas Schulsystem hat seine Wurzeln in der britischen Kolonialzeit und unterteilt das Schuljahr in Trimester. Die Grundschule (primary school) dauert sieben Jahre.
1996 verkündete der ugandische Präsident Museveni bei seinem Amtsantritt, dass die Grundschule von Schulgebühren befreit ist und somit hat jeder Einwohner Ugandas Anspruch auf Schulbesuch. Dies fasste er unter dem Programm „Bildung für alle“ zusammen.
Diese Schulgebührenbefreiung führte zu einem massiven Ansturm auf die Schulen und machte den Schulbesuch auch für Erwachsene attraktiv. Trotzdem ist bis heute die Situation an den staatlichen Grundschulen häufig unzureichend. Die Klassenräume sind zu klein, es gibt nicht genug  vorhandene Schulbänke, fallweise keine Schulbücher und nicht genügend Lehrer. Es ist keine Seltenheit, dass ein Lehrer in einer Dorfschule bis zu 100 Kinder in einer Klasse unterrichtet.
Dadurch ist ein pädagogisches Engagement der Lehrer nur eingeschränkt möglich. Aufgrund des theoretisch kostenlosen Grundschulbesuchs hat sich zwar die Einschulungsrate erhöht, aber dennoch beenden ca. 40 % der Kinder die siebenjährige Schulzeit nicht. Teils, weil sie aktiv zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen oder auf jüngere Geschwister aufpassen müssen, teils, weil ihre Angehörigen das Geld für zusätzliche Kosten des Schulbesuchs nicht aufbringen können - Geld für Schuluniform, für Schuhe und Schulmaterialen wie Schulbücher, Hefte und Stifte.
Etwas besser ist die Situation an den vielen Privatschulen, sie gelten qualitativ als die besten. Es werden nicht nur kleinere Klassenverbände angeboten, von immerhin auch noch bis zu 80 Schülern pro Klasse, aber es stehen auch besser ausgebildete Lehrer zur Verfügung.
Neben staatlichen und privaten Schulen gibt es Missionarsschulen. Diese heben Schulgebühren ein, vergeben aber gleichzeitig Stipendien und bieten damit Kindern aus armen Familien einen Zugang zur Schulausbildung.
An die Grundschule schließt sich die weiterführende Schule (secondary school) an. Diese wird vom Staat Uganda nicht unterstützt, daher muss sie sich selber durch Schulgelder tragen. Je besser die Schule, desto höher die Gebühren und umso unerschwinglicher für die meisten Ugander.
Nach vier Jahren Mittelschule (ordinary level) gibt es eine Abschlussprüfung. Sie qualifiziert zum Übergang in eine Berufsschule (technical school) oder ein Lehrerkolleg für Grundschullehrer. Diese Abschlussprüfung ist der niedrigste mögliche Schulabschluss, wobei ein Schulabschluss ohne das Bestehen des „national exam“ (Abschlussprüfung) nicht erworben werden kann.
Wer dieses besteht, kann weitere zwei Jahre die weiterführende Oberschule (advanced level) besuchen und somit nach 13 Schuljahren die Reifeprüfung ablegen. In diesen beiden letzten Schuljahren findet eine starke Spezialisierung statt. Die Schüler können zwischen naturwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Zweig (Science bzw. Arts) entscheiden. Die zwei Jahre des advanced level Unterrichts dienen der direkten Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge wie Fachhochschule, Universität oder Lehrerausbildung.

Die Universitäten in Uganda bemühen sich unter anderem um gut ausgebildete Lehrer. 2007 zählte die Makerere-Universität in der Hauptstadt Kampala mit einer Studentenzahl von mehr als 30.000 zu den größten in Ost- und Zentralafrika.
Durch die Verbesserung des Bildungssystems des Präsidenten Museveni sollten auch Kinder aus armen Familien eine Chance bekommen. Er hat erkannt, dass Bildung nicht nur ein Recht sondern auch ein Weg ist, Armut zumindest zu verringern.

 

 

 

      Idi Amin
                                                                                                                
 

Geschichte Ugandas von der Frühzeit bis 1985


Frühzeit

Fossilien weisen darauf hin, dass Uganda bereits vor rund 15 Mio. Jahren von Menschenaffen besiedelt war. Weitere Funde aus der frühen Steinzeit (vor 2 Mio Jahren) belegen frühe Besiedlungsphasen durch Menschen im heutigen Gebiet von Uganda.
Seit rund 10.000 v. Chr. ist Uganda mehr oder weniger vollständig besiedelt, und bereits seit 5.000 v. Chr. betreiben Bantu-Völker  Ackerbau. Diese frühe Besiedlung weist auf die bis heute guten  Lebensbedingungen hin - warmes feuchtes Klima, fruchtbare Böden.
Zunehmend wanderten in das Gebiet des heutigen Uganda auch andere Völker ein, und das bereits 3.000 v. Chr. aus dem Bereich des heutigen Kongo, und ab 300 v. Chr. auch Völker nilotischen Ursprungs aus dem Norden (heutiger Sudan) und kuschitische Gruppen (heutiges Äthiopien).

Zeit der Königreiche in Uganda

Ab dem 13. Jahrhundert bis Ende des 19. Jahrhunderts war die Zeit der Königreiche in Uganda, als sich die verbreiteten Clans zusammenschlossen, um ihre Gebiete zu verteidigen und um neue Areale zu erschließen. Die größten und bekanntesten Reiche waren Bunyoro-Kitara und Buganda in den südlichen und westlichen Landesteilen, das Ancholi-Reich im Norden sowie das Busoga-Reich im Osten.

Das Bunyoro-Kitara-Reich war nicht nur das erste, sondern lange Zeit auch das größte Königreich im heutigen Uganda. Die Tradition der Königreiche hat nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Geschichte Ugandas, und die ehemaligen Herrscher und Könige nehmen einen festen Platz darin ein.  Relativ spät  entstanden  Kontakte zu anderen Völkern. Handel wurde erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts betrieben, und zwar mit Völkern aus dem Norden Tansanias. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierten auch Araber feste Handelsrouten. Und eben auf jenen Routen fanden die ersten europäischen Forscher, Abenteurer und Missionare ihren Weg ins heutige Uganda und läuteten die Kolonialzeit ein.

Ausgangspunkt der afrikanischen Kolonialisierung war die Berliner "Kongo-Konferenz" 1884 unter Leitung von Reichskanzler Bismarck, bei der Afrika unter den mächtigsten europäischen Staaten aufgeteilt wurde. Weite Teile Ostafrikas entfielen dabei auf Deutschland, jedoch waren die Deutschen bei der Helgoland-Sansibar-Konferenz gezwungen, ihren Teil an die Briten abzutreten.  Der Kabaka (König) von Buganda war mit der Annektierung durch die Briten nicht einverstanden, musste jedoch im Jahr 1893 einen Protektoratsvertrag unterzeichnen. Die britische Kolonie wurde ständig ausgeweitet und umfasste zum Ende des 19. Jahrhunderts die ehemaligen Königreiche Buganda, Bunyoro, Ankole und Toro. 1913 und 1914 erreichte das Protektorat seine maximale Ausdehnung durch die Anbindung der Ancholi und Karamoja sowie die ehemals Belgische West-Nil-Provinz.

Ugandas Weg in die Unabhängigkeit

Da nur wenige Europäer den Weg nach Britisch-Ostafrika fanden, konnten sich die Kolonien weitgehend selbstständig verwalten. Deshalb setzten Bestrebungen nach Unabhängigkeit relativ spät ein. Erst 1952 wurde die erste Unabhängigkeitspartei (Uganda National Congress) gegründet. Der bugandische König Mutesa II agierte bei seinen Verhandlungen um Unabhängigkeit eher unglücklich. Nicht zuletzt deshalb musste 1955 mit den Briten ein weiterer Vertrag unterzeichnet werden, der nicht die Unabhängigkeit bedeutete, sondern lediglich den Bugandern mehr Rechte einräumte - was den Neid anderer Bevölkerungsgruppen provozierte.

Weitere Parteigründungen datieren auf 1956 (Democratic Party) und 1958 (Uganda People's Union, UPU). Die UPU war die erste Partei ohne Bugander in der Führung. Bei den ersten Wahlen im selben Jahr schafften erstmals mehrere Afrikaner den Sprung ins Parlament. Aus der UPU und einem abgespaltenen Teil des Uganda National Congress gründete sich schließlich die sozialistisch ausgerichtete Partei Uganda People's Congress, deren Vorsitzende Milton Obote war.

Aufgrund der Bevorzugung der Bugander durch die Briten und die damit verbundenen Ungleichheiten im Land war die Bevölkerung gespalten. Die Vormachtstellung im künftig unabhängigen Uganda war hart umkämpft. Auch die Religionen spielten eine Rolle, da sowohl Protestanten als auch Katholiken nach mehr Einfluss strebten.

Allen Streitigkeiten und Parteigerangel zum Trotz wurde die Unabhängigkeit Ugandas in Form einer Föderation der ehemaligen Königreiche dennoch erlangt. Mit einer Koalition aus UPC und der Buganda-Partei mit Milton Obote als erstem Premierminister endete am 9. Oktober 1962 die Kolonialzeit offiziell.
Politisch blieb Uganda jedoch sehr instabil. Das ehemalige Königreich Buganda genoss mit König Mutesa II weitgehende Souveränität (Staat im Staat) und beharrte auf dem Wunsch nach einem eigenen, gänzlich unabhängigen Königreich. Konflikte waren deshalb vorprogrammiert.

Diktatur und Terror in Uganda

Die Unabhängigkeit Ugandas war keineswegs gleichbedeutend mit Demokratie. König Mutesa II strebte weiter nach einem unabhängigen bugandischen Königreich und rang mit Obote um die Vorherrschaft im Land. Resultat war, dass 1966 die Regierungskoalition zerbrach und Mutesa II 1966 ins Exil musste. Es folgte die Enteignung der bugandischen Großgrundbesitzer und die Entfernung der bugandischen Abgeordneten aus den Parlamenten.

Weitere Versuche der Abspaltung von Buganda wurden militärisch vereitelt. Obote stützte seine Macht dann mehr und mehr auf die Armee. Alle Königreiche wurden abgeschafft, Parteien verboten (1969), Oppositionelle verhaftet und umgebracht. Kurzum: Obote schaffe es in kurzer Zeit, nahezu alle Bevölkerungsgruppen gegen sich aufzubringen.

1971 verließ der Präsident anlässlich einer Commonwealth-Konferenz das Land. Dies nutze sein höchster Armeegeneral zum Putsch: Idi Amin war an der Macht. Grund für seinen Putsch waren finanzielle Unregelmäßigkeiten innerhalb des Armeehaushalts. Diese hätten Amin in starke Bedrängnis gebracht, so dass ein Putsch den für ihn besten Ausweg aus der Klemme darstellte.

Die achtjährige Regierungszeit von Amin ist das dunkelste Kapitel in Ugandas Geschichte. Ohne jede Spur demokratischer Strukturen war das Handeln Amins allein auf seinen Machterhalt mit allen Mittel ausgerichtet. Spätestens seit der Enteignung und Ausweisung aller Asiaten 1972 taumelte Uganda dann auch wirtschaftlich in den Niedergang. Denn die Versorgung des Landes mit Waren durch Handel konnte durch Einheimische nicht aufrecht erhalten werden. Politische Opposition war nicht möglich, Andersdenkende wurden zu Tausenden umgebracht. Es wird geschätzt, dass mehr als 300.000 Menschen in acht Jahren ermordet wurden - auch von Amin selbst.

Um von seinem Versagen als politischer Führer von Uganda abzulenken, griff Amin nach kritischen Stimmen aus Tanzania den Nachbarstaat 1978 an, musste sich aber bereits 1979 geschlagen geben und floh ins Exil nach Saudi-Arabien. Dort starb er 2003 ohne Prozess und Strafe.

Nach Idi Amin begann eine politisch chaotische Zeit, in der die Führung des Landes mehrmals kurzfristig wechselte. Dies jedoch zumindest weitgehend gewaltfrei. Am Ende setzte sich 1980 wieder Milton Obote durch, jedoch nur mit Hilfe von Korruption und Wahlfälschung.

Diese Missstände wurden auch öffentlich kritisiert, insbesondere vom Vorsitzenden des neu gegründeten Uganda Patriotic Movement - Yoweri Museveni. Letztlich musste dieser jedoch aus der Hauptstadt fliehen und organisierte seinen Widerstand im Untergrund. Mit seiner Widerstandsarmee National Resistance Army (NRA) kämpfte Museveni über Jahre einen Guerilla-Krieg gegen die Truppen Obotes, den er letztlich gewann, und 1985 übernahm er offiziell die Macht.

Das zweite Obote-Regime war noch grausamer als die Jahre unter Amin. Politische Willkür, Gewalt, Mord (nach neuesten Studien bis zu 2 Millionen Tote) und Terror über mehr als 20 Jahre hatten zusammen mit einer am Boden liegenden Wirtschaft tiefe Wunden hinterlassen.

 

 

 

 

 

Yoweri Kaguta Museveni

 

Modernes Uganda - Zeiten des Aufstiegs

 

Derzeitige politische Situation

 

Mit der Eroberung der Hauptstadt Kampala durch die National Resistance Army (NRA) im Jahre 1986 wurde Yoweri Kaguta Museveni zunächst ohne offizielle Volkswahl nur durch die Regierungsmitglieder zum ugandischen Präsidenten gewählt.

 

Die Zeit der Diktatoren Milton Obote und Idi Amin war damit beendet und Uganda befand sich in Aufbruchsstimmung. Obwohl Museveni ein schweres Erbe antrat, löste er aber seine Aufgabe von Beginn an sehr gut. Der Schlüssel zu seinem Erfolg war einerseits seine Politik der „nationalen Aussöhnung" aller Volksgruppen sowie die Wiederzulassung von Königreichen (Buganda, Toro und Bunyoro), andererseits bildete er eine Regierung über alle Religionen und Volksgruppen hinweg und setzte auf lokale politische Mitbestimmung vor Ort. Es gab wieder Recht und Gesetz, die Pressefreiheit wurde erweitert und im Exil lebende Asiaten durften wieder ins Land. Uganda fand unter Museveni auch international wieder Anschluss. Es wurde investiert und selbst der Tourismus lebte auf.

1995 wurde die erste ugandische Verfassung verabschiedet, die die Amtszeiten des Präsidenten auf zwei Wahlperioden von jeweils fünf Jahren beschränkte. Im Frühjahr 1996 fanden schließlich unter internationaler Aufsicht die ersten freien Präsidentschaftswahlen statt, die Museveni mit über 70 % der Stimmen für sich entscheiden konnte. Andere Parteien als die National Resistance Movement (NRM) waren nicht zugelassen.

 

2001 fanden die nächsten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt und bestätigten Museveni im Amt, allerdings mit Unregelmäßigkeiten im Vorfeld und bei der Wahl selbst. Dies wurde auch national und international kritisiert.

 

Sein ehemaliger Freund und Gönner, Dr. Kizza Besigye, trat ebenfalls bei den Wahlen an, unterlag aber und musste das Land wegen der Veröffentlichung eines regierungskritischen Dokuments verlassen. Im Oktober 2005 kehrte er aus Südafrika zurück und stellte sich an die Spitze der neu gegründeten Partei Forum for Democratic Change (FDC) und kandidierte abermals für das Präsidentenamt.

Bei einer Wahlkampftour nach Kampala wurde er verhaftet und des Landesverrates beschuldigt.1Aufgrund dieser Verhaftung kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen in den Straßen der ugandischen Hauptstadt, die unter anderem das Verkehrsnetz der Stadt zum Stillstand brachten. Um Plünderungen vorzubeugen, blieben viele Geschäfte geschlossen.

Durch diese Unruhen stiegen die Kosten der Güter des täglichen Bedarfs wie Zucker, Brot, etc. enorm an. Da gleichzeitig auch die Benzinpreise stiegen, demonstrierten die Ugander mit dem Wahlspruch „Walk to work“.

Es kam zu Verletzung der Menschenrechte. Menschen wurden durch die Polizei misshandelt, einige erschossen, andere eingesperrt, mit oder ohne Gerichtsverhandlung, da sie in diese Unruhen involviert waren. Das betraf gleichermaßen auch unschuldige Zivilpersonen.

2006 wurde Dr. Besigye aus der Haft entlassen.

 

Laut Verfassung wäre die zweite Amtszeit Musevenis gleichzeitig seine letzte gewesen, doch er strebte eine Änderung der Verfassung an. Internationaler Druck zwang ihn im Sommer 2005 zu einem Referendum über die Zulassung eines Mehrparteien-Systems, wofür sich auch mehr als 90 % der Ugander entschieden. Das Parlament beschloss, die Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten auf maximal zweimal fünf Jahre aufzuheben. So konnte Museveni 2006 ein drittes Mal als Präsident zur Wahl antreten und gewann mit knapp 60 % der Stimmen.

 

Ein Problem, mit dem Uganda 20 Jahre lang zu kämpfen hatte, ist die vom Sudan aus operierende Lord´s Resistance Army (LRA) unter der Führung von Joseph Kony. Die Bevölkerung im Norden Ugandas wurde durch Übergriffe terrorisiert, Verbrechen gegen die Menschlichkeit wurden begangen, darunter Mord, Vergewaltigung und Entführung junger Mädchen, Zwangsrekrutierung zu Kindersoldaten. Seit 2005 der Bürgerkrieg im Sudan beendet wurde, verlor Kony die Unterstützung und musste schließlich aus dieser Gegend in den Kongo bzw. die Zentralafrikanische Republik flüchten.

 

Seither ist der Norden Ugandas befriedet und es erfolgte im Oktober 2011 eine Entsendung von ca. 100 US-Militärberatern, die helfen sollen, Kony zu stellen. Hunderte NGOs arbeiten schon seit einigen Jahren in der Region, um der Bevölkerung bei der Aufarbeitung des Traumas zu helfen und den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu bewerkstelligen.

 

Am 18.Februar 2011 fanden in Uganda erneut Präsidentschaftswahlen statt. Diese gewann, nach bereits 25-jähriger Regierungszeit, Amtsinhaber Museveni mit 68,38 % der Stimmen. Sein stärkster Konkurrent war wieder Dr. Besigye, Führer der Oppositionspartei des Forum for Democratic Change. Die Wahlen verliefen weitestgehend friedlich.

 

Zur Wiederwahl Musevenis merkte Alfred Chyba, Honorarkonsul Ugandas, an: „Das wichtigste, was das Land braucht, ist Stabilität. Die Leute brauchen Zeit, um sich auf die Situation einzustellen. Auch Frieden muss gelernt sein.“

Im jährlichen Transformationsbericht der Bertelsmann-Stiftung hat Uganda unter allen Afrikanischen Staaten im Jahr 2008 Rang 8 belegt. Weltweit liegt Uganda im Jahr 2010 auf Rang 42 - Tendenz steigend. Das zeigt, dass sich Uganda in den letzten Jahren und Jahrzehnten auf dem richtigen Weg befindet.

Die Wirtschaft Ugandas ist jung und die Palette ungenützter Möglichkeiten vielfältig. Im Norden Ugandas, in der Nähe des Albertsees, wurden bedeutende Ölfunde entdeckt. Der Tourismus ist bei steigenden Besucherzahlen der am raschesten wachsende Wirtschaftszweig.

1BAUER, Dolores (2006): Mein Uganda, Mandelbaumverlag

 

 

 

traditionelles und modernes Transportmittel in Uganda

 

Wirtschaft

 

In Uganda leben auf einer Fläche von 241.040 km² etwa 31,5 Mio Einwohner, wobei etwa die Hälfte unter 15 Jahre alt ist. Damit hat Uganda den niedrigsten Altersdurchschnitt in der Welt. Zum Vergleich beträgt in Österreich der Altersdurchschnitt 43 Jahre.

 

Die Landeswährung ist der Uganda Shilling (USH)

1 Euro ~ 3229.63276139 Uganda Shilling, wobei dies von der ständig schwankenden Inflationsrate abhängig ist. Die Inflationsrate lag lange Zeit etwas über 5,5 %, stieg in den vergangenen Jahren jedoch auf 13,7%.

 

Seit der Überwindung der Schreckensherrschaften (Milton Obote und Idi Amin) entwickelte sich die Wirtschaft ab 1986 mit einem realen Wachstum um 6 % pro Jahr. Dennoch und trotz jüngster Ölfunde beim Albertsee zählt Uganda zu den ärmsten Ländern der Welt.

 

Dies hat mehrere Gründe:

Von den etwa 15 Mio. Erwerbstätigen (vgl. Altersstruktur) sind 82% in der Landwirtschaft tätig, die aber nur 21,8 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaften, da die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Betriebe immer noch ausschließlich für den Eigenbedarf produziert (Subsistenzwirtschaft). Kaffee, Tee, Baumwolle, Tabak, Maniok (Tapioka), Kartoffeln, Getreide, Hirse, Rindfleisch, Ziegenfleisch, Milch, Geflügel und Schnittblumen sind die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte.

Im Dienstleistungsbereich erwirtschaften 13 % der Beschäftigten 52,1 % des BIP und in der Industrie erarbeiten 5 % der Erwerbstätigen 26,1 % des BIP. Uganda verfügt über 9 Nationalparks und bietet den Touristen gute Infrastruktur.

Die Einkommensverteilung ist daher entsprechend und 10% der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen verfügen über 2,3 % des BIP, der Bevölkerungsanteil mit dem höchsten Einkommen aber über 37,7 %, also rund 16 mal mehr.

Uganda hat eine negative Handelsbilanz. Etwa 1 Mrd. US$ Ausfuhren stehen nicht ganz 2 Mrd. US$ Einfuhren gegenüber. Kaffee, Fisch und Fischprodukte, Tee, Baumwolle, gartenbauliche Produkte, Blumen und Gold sind die wichtigsten Exportgüter. Eingeführt werden hauptsächlich Energie (Öl, Elektrizität wird exportiert), Maschinen und Geräte, sowie Chemikalien. Künftig könnten oben erwähnte Ölfunde dieses Bild stark verändern.

Der Staatshaushalt, knapp 25 % des BIP, verzeichnete etwa 1 Mrd. US$ Abgang, also rund 30 % und verursachte einen Anstieg der Auslandsverschuldung. Die gesamte Staatsverschuldung beträgt derzeit rund 25 % des BIP.

 

 

 

 

gynäkologische Abteilung

 

Gesundheit

 

Die Lebenserwartung der ugandischen Bevölkerung beträgt durchschnittlich 52,5 Jahre. Als Vergleich dazu beträgt sie in Österreich 81,3 Jahre (Stand per 2012 lt. Statistik Austria)

Kindersterblichkeitsrate: 131 von 1000 Lebendgeburten

Müttersterblichkeitsrate: 510 von 100.000 Lebendgeburten

128 von 1000 Kindern sterben vor ihrem fünften Lebensjahr

20 von 100 Kindern unter 5 Jahren haben Untergewicht

Die Vereinten Nationen schätzen 1,2 Millionen HIV-Infizierte und Aidskranke, davon haben 1,2 Millionen Kinder (von 0 bis 17 Jahre) ihre Eltern durch Aids verloren.

Häufigste Erkrankungen: Malaria, Tuberkulose, Darminfektionen, Hauterkrankungen

Gesundheitsversorgung: 1 Arzt auf 20.000 Personen

Nur 67 von 100 Menschen haben die Chance, über sauberes Trinkwasser verfügen zu können.

 

Krankenhausalltag:

Viele Angehörige „dürfen“ in den Krankensälen anwesend sein. Durch den Personalmangel übernehmen die Angehörigen die Pflege ihrer Kranken und versorgen sie mit Matratzen und Essen.

Das niedrige staatliche Gesundheitsbudget von € 12,- pro Kopf und Jahr ermöglicht den Krankenhäusern den Patienten lediglich ein Bettgestell zur Verfügung zu stellen.

Es gibt nur eine ärztliche Visite pro Tag und, soweit verfügbar, absolut notwendige Medikamente.

Angehörige verabreichen oft selbst gekaufte Medikamente, was vielen aufgrund der Armut nicht möglich ist. Die Krankenschwestern müssen ihre Arbeit ohne ärztliche Hilfe verrichten.

 

 

 

 

Umwelt

 

Uganda wird von Seen, dem Weißen Nil (hier: Viktoria-Nil und Albert-Nil), Urwäldern, Steppen, Hochländern und Savannen geprägt. Im Süden des Landes verläuft der Äquator. Der Margherita Peak (auch: Mount Stanley) im Ruwenzori-Gebirge als höchster Punkt ist 5.110 m hoch. Der Nordosten Ugandas ist semiarid – die Niederschläge sind geringer als die Verdunstung.

 

Dass Uganda größtenteils auf einem Plateau 1.000 m über dem Meeresspiegel liegt, wirkt sich auch auf das tropische Klima im Süden und in der Mitte des Landes aus. Tagsüber schwanken die Temperaturen zwischen 25°C und 30°C, nachts sind es meist um 17°C.

 

Die Niederschläge (1000–1500 mm) waren früher auf das ganze Jahr verteilt. Das Jahr bestand nur aus zwei Trockenperioden (Dezember bis Februar und Juni bis August). Mittlerweile gibt es in Uganda, besonders im Norden, Regionen, in denen es jahrelang nicht regnet. Der Rest des ehemals tropisch feuchten Landes gerät zunehmend in Monsunabhängigkeit und verfügt nur noch über eine Regenzeit.

 

Neun Nationalparks und sechs Wildreservate zeugen von der Naturschönheit des Landes. Durch diese geschützten Gebiete werden unterschiedliche Landschaften und Lebensgemeinschaften bewahrt.

Der Ruwenzori-Nationalpark soll die Berg- und Gletscherregionen des Ruwenzori-Gebirges, wo eine der Quellen des Nils entspringt, mit seiner einzigartigen Flora schützen.

Der Kibale-Nationalpark ist bekannt für seine habituierten Schimpansen, und dafür, dass er u. a. insgesamt 13 Arten von Primaten beherbergt, sowie einen größeren Bestand von Waldelefanten.

Der Bwindi-Nationalpark ist die Heimat einer von zwei noch existierenden Populationen von Berggorillas weltweit.

Schädlich für Natur und Umwelt wirken sich die Entwässerung von Feuchtgebieten, Abholzung, Überweidung aus.

Die Einsetzung des Nilbarsches im Viktoriasee führte zur Ausrottung zahlreicher endemischer Fischarten, insbesondere der Buntbarsche.

Mit der Dezimierung des Nilbarsches und durch seinen Verkauf auch nach Europa hat sich das ökologische Gleichgewicht einigermaßen verbessert.

 

 

 

 


Uganda Kob

Ruhmeskrone Glory Lily

 

Flora, Fauna und Tierwelt

 

Uganda hat eine überaus artenreiche Pflanzenwelt. Die Savanne Ostafrikas geht in den Regenwald Zentralafrikas über, was sich positiv auf die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere auswirkt.

Die ursprüngliche Fauna ist in den Nationalparks noch am ehesten erhalten, dort jedoch auch durch

die Bürgerkriegsentwicklungen beeinträchtigt. In den beiden bedeutendsten Naturschutzgebieten,

dem Murchison Falls National Park und dem Queen Elizabeth National Park, können Safaris mit Pirschfahrten zur Wildbeobachtung durchgeführt werden.

Nur in Uganda heimisch ist der Uganda-Kob (Kobus kob thomasi), eine Antilopenart aus der Gattung der Wasserböcke. Das Wappentier, der Kronenkranich, ist besonders rund um den Viktoriasee noch häufig zu sehen.