und die Gesundheit. Er hat alle Achtung verloren bei den Menschen. Er ist
überzeugt: Nie mehr schaut mein Auge Glück. Es ist nicht so, es kommt noch
einmal ganz anders, aber in dieser Situation ist alle Hoffnung dahin. Gott ist
größer als unser Leid und unsere Not; er hat immer ein Heil, auch wenn wir es
nicht glauben können. Wer es glauben kann, kann bei allem Schweren des
Lebens leichter im Frieden bleiben.
2. Lesung – 1 Kor 9, 16-23: Für Paulus ist die Verkündigung der Frohbotschaft
ein innerer Zwang, ein Auftrag. Sein Beitrag ist, dass er unentgeltlich das
Evangelium verkündet. Seine Grundeinstellung zu den Menschen ist: Allen
bin ich alles geworden..um auf jeden Fall einige zu retten. Alles tue ich um des
Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.
Evangelium – Mk 1, 29-39: Jesus heilte die Schwiegermutter des Petrus: sie
hatte Fieber. Sie stand daraufhin auf und sorgte für sie. Am Sabbat-Abend
brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus, da durfte man schon
die Kranken tragen. Er heilte viele. In der Früh, als es noch dunkel war,
stand Jesus auf und ging an einen einsamen Ort. um zu beten. Simon und
seine Begleiter wollten ihn holen, weil alle ihn suchten. Er aber sagte: lasst
uns anderswohin gehen, damit ich auch den anderen Dörfern predige, denn
dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den
Synagogen und trieb viele Dämonen aus.
Predigt:
Die Heilungen sind ein Zeichen für den Anbruch des Gottesreiches, der
Gottesherrschaft, die durch Jesus beginnt. Sie sind ein Zeichen. Sie können
etwas rein Äußerlichers bleiben, wenn nicht das Innerste des Menschen sich
Gott öffnet, sich im Vertrauen in Gott festmacht. Das ist die eine Seite. Jesus
lädt uns ein, ergreifen müssen wir es, wie er an einer Stelle meint: bemüht
euch mit aller Kraft durch die enge Pforte zu gelangen. Eng ist diese Pforte,
weil gerade das Vertrauen uns Menschen so schwer fällt. Da glauben wir
leichter an das, was wir selbst zustande bringen, was wir selbst kontrollieren
können. Aber letztlich ist alles Geschenk und alle Kontrolle geht nur eine Zeit
lang. Einmal ist jede Kontrolle zu Ende. Was dann?
Dann trägt uns nur noch das Vertrauen in eine Macht, die größer ist als wir,
wenn wir dann vertrauen können. Wir müssen nicht so lange warten. Wir
können schon jetzt Vertrauen und es wird uns schon jetzt Frieden schenken.
Es werden nicht alle Wünsche erfüllt werden. Aber alle Wünsche sind
vielleicht e nicht immer das Beste. Und vielleicht ist es anders besser, als wir
meinen, anstreben, glauben. Zumindest kann uns alles zum Segen werden,
vor allem dann, wenn wir vertrauen. Denn dann sind wir am ehesten offen
für das, was jetzt möglich ist. Dann können wir am ehesten in der
Gegenwart leben.
Die Wunder sind ein Zeichen für die Macht Jesu und seinen Heilswillen.
Gott ist gut. Er will unser Heil. Wir haben einen guten Gott. Es ist wunderbar.
Auch wenn seine Güte immer wieder verdunkelt wird, im Letzten ist seine
gute Schöpfung, seine Güte immer wieder spürbar.
Die Wunder sind aber auch ein Zeichen für die anbrechende Gottesherrschaft.
Diese beginnt aber nicht mit äußeren Machterweisen, sondern der volle
Anbruch der Gottesherrschaft beginnt mit dem Leiden, dem Tod und der
Auferstehung Jesu, mit der Stunde, wegen der Jesus in die Welt gekommen
ist. Seine Herrschaft ist Hingabe und Liebe bis zum Äußersten. Darin blitzt
dann seine Macht erst wirklich auf, aber auch nur für denjenigen sichtbar,
der ein Auge für diese Art von Macht hat. Das kann leicht übersehen werden,
wenn man nur auf äußere Machtspiele fixiert ist: Kontrolle, Haben und Angst.
Die wahre Liebe sieht nur der, der selbst wirklich liebt und bereit ist, sich
hinzugeben. Das sind nicht die äußerlich Mächtigen und Reichen, sondern die
im Herzen Kleinen und Liebenden. Die äußerlich Mächtigen fangen mit so einer
Art von Macht nichts an. Das ist nicht in ihrem Sinn. Den wahren Sinn des
Lebens finden wir in der Hingabe. Dort leben wir wahrhaft, sind wir am meisten
wir selbst. Dort leuchtet Menschlichkeit für diese Welt auf, wahre Humanität.
Nicht Freiheit des Raffens und Haben-Wollens, der Rücksichtslosigkeit und
Zerstörung, sondern Freiheit der Liebe und Hingabe. Dazu braucht es
Entscheidung, Vertrauen und Loslassen der Ängste und Sorgen. Dazu hilft uns
die Geborgenheit in Gott, die wir im Glauben erfahren können. Amen.